Rhodos’ bezaubernde Nachbarn

Wer Urlaub auf der Sonneninsel Rhodos macht und das Glück hat, ein Weilchen zu bleiben, der möchte vielleicht einmal eine ihrer Nachbarinnen besuchen und so noch mehr die Vielfalt der griechischen Inseln erleben. Die beste Reisezeit für die Region ist übrigens von April bis Oktober. Im Juli und August ist es sehr warm und die Inseln sind voller Touristen. Wer es etwas ruhiger mag, verzichtet auf den Besuch in der Hauptsaison und profitiert in der Nebensaison neben der Ruhe von günstigeren Preisen. Hier sind unsere Tipps für Ausflüge zu den schönsten Nachbarinseln!

Ein Ausflug zur Insel Chalki

Die Insel Chalki ist die Rhodos am nächsten gelegene, bewohnte Insel. Sie ist nur 27 Quadratkilometer groß und hat etwa 300 Einwohner. Hier gibt es eine lange Geschichte der Schwammtaucherei, mit deren Bedeutungsverlust auch die Einwohner verschwanden. Vor 100 Jahren lebten hier noch 4.000 Menschen! Mittlerweile ist die ganze Insel jedoch renoviert und aufgehübscht worden und die kleinen Häuschen und Gassen

Asklepion Rhodosverströmen ein besonderes Flair. Die meisten Bewohner leben in dem Hafenort Emborio, der sich über den größten Teil der Bucht erstreckt. Hier gibt es zahlreiche Tavernen und Bars, deren Betreiber sich über Besucher freuen und für einen besonders angenehmen Aufenthalt sorgen. Bis auf die zurechtgemachten Häuser ist die Insel recht karg. Sie hat kaum eigenes Wasser, sondern wird von Rhodos aus versorgt. Zu diesem Zweck fahren Tankschiffe zwischen den Inseln hin und her.

Nach Chalki kommt man zu einen mit dem Dodekanissos Express, der zweimal pro Woche fährt. Startpunkt ist der Kolona-Hafen in Rhodos-Stadt. Von Kamiros-Skala aus gibt es eine kleine Fähre, die täglich nach Chalki fährt. Die Überfahrt dauert knapp eineinhalb Stunden. Das Schöne: Auch wenn Rhodos gerade sehr belebt ist und von vielen Touristen besucht wird, auf Chalki hat man seine Ruhe und kann die Einfachheit und Ursprünglichkeit der Insel genießen.

Ein Besuch auf der Insel Kos

Von Rhodos-Stadt aus fährt mehrmals pro Woche (in der Saison mehrmals täglich) ein Katamaran von Dodekanes Seaways nach Kos, der auf dieser Tour noch einige Zwischenstopps macht. Insgesamt dauert die Fahrt etwa zweieinhalb Stunden, auf Kos hat man als Tagesbesucher rund fünf Stunden Zeit. Wer sich länger aufhalten möchte, kommt auch mit dem Flugzeug nach Kos und kann hier natürlich auch übernachten. Auf der 287 Quadratkilometer großen Insel leben rund 31.000 Menschen, 18.000 davon in Kos-Stadt. An deren Hafen legt der Katamaran an. Man kann sagen, dass man Kos einmal gesehen haben sollte, wenn man ohnehin “in der Gegend ist”. Hier hat ein wichtiger Teil der abendländischen Menschheitsgeschichte stattgefunden, der unsere Leben auch heute noch beeinflusst: der Beginn der modernen Medizin, ausgeübt und gelehrt vom ersten “Arzt” des Abendlandes.

Die wichtigste Sehenswürdigkeit auf Kos ist das Asklepieion. Hier hat Hippokrates gelehrt, der als Urvater der Medizin gilt. Auch heute noch legen alle Ärzte den hippokratischen Eid ab. Die erste medizinische Schule ist heute eine Ausgrabungsstätte und nur noch in Resten und Ruinen vorhanden. Das macht sie nicht weniger beeindruckend, denn hier kann man “Geschichte atmen” und sich von der ehemals riesigen Anlage ein lebendiges Bild machen. Entdeckt wurde die Ruine im Jahr 1902 von einem deutschen Archäologen. Die Anlage zieht sich über drei Stufen nach oben. Auf der ersten Stufe befand sich wahrscheinlich die medizinische Fakultät. Auf der zweiten Erhöhung ist der älteste Bau, der Altar des Apollon Kyparissios. Auf der dritten Stufe befinden sich die Reste des Aeskulap-Tempels, auf dem 104 Säulen standen – von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick.

Unterwegs zur Insel Tilos

Nach Tilos kommt man ebenfalls mit einem Katamaran von Rhodos-Stadt (Kolona-Hafen) aus. Die Fahrt dauert rund zwei Stunden und wird zweimal pro Woche angeboten. Unterwegs kann man auch auf der Insel Chalki aussteigen, wenn man möchte.
Tilos ist eine kleine und sehr ursprüngliche Insel, die zwischen Rhodos und Kos liegt. Hier kann man den Zauber der griechischen Landschaft hautnah erleben. Insgesamt gibt es hier nur noch 300 Einwohner, vor 100 Jahren waren es noch 1.500. Es gibt hier nur zwei Orte, nämlich den Hafenort Livadia und Megalo Chorio im Landesinneren. Hier befindet sich ein kleines Museum, das unter anderem ein rekonstruiertes Elefantenskelett beherbergt. Wo kommt auf Tilos ein Elefant her? Bis vor 10.000 Jahren lebten hier noch Zwergelefanten, die maximal 120 Zentimeter Körpergröße erreichten. Zu sehen gibt es außerdem ein verlassenes “Geisterdorf” (Mikro Chorio) und das Kloster Agios Panteleimonas. Es ist 20 km von Livadia entfernt, weshalb man sich am besten einen Motorroller oder ein Auto mieten sollte, wenn man es besuchen möchte. Wem die kurze Zeit auf Tilos nicht reicht, der kann hier natürlich auch übernachten. In Livadia gibt es mehrere Pensionen und kleine Hotels, die sich auf Gäste freuen.

Rhodos ist für sich genommen schon wunderschön und man kann seinen ganzen Urlaub hier verbringen, Die Insel ist gleichzeitig jedoch auch ein guter Startpunkt für Ausflüge und bietet viele unkomplizierte Möglichkeiten, die Nachbarinseln zu besuchen, von denen jede ihren eigenen Reiz hat.

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